Die Digitalisierung der Hand

Mit einem intelligenten Handschuh setzt das Start-up Workaround am meistgenutzten Werkzeug in der Industrie an: der Hand. So soll die Handarbeit schneller, sicherer und einfacher werden.

Die Anforderungen an die Intralogistik von Produktion und Warenwirtschaft steigen, gleichzeitig bietet die fortschreitende Digitalisierung neue Ansätze. Leistungsfähige, effiziente Systeme und Verbesserungen beziehen in der Regel diese Entwicklung ein und nutzen die in immer größerer Menge anfallenden Daten mit intelligenten Lösungen.
Eine besondere Entwicklung bietet in dieser Hinsicht das Münchner Unternehmen Workaround. Der intelligente Handschuh ProGlove setzt am meistgenutzten „Werkzeug“ in der Industrie an: der menschlichen Hand. Arbeiten in Produktion, Herstellung und Logistik sollen mit dem intelligenten Handschuh schneller, sichererer und einfacher werden. Gleichzeitig sollen sowohl Effizienz als auch Qualität gesteigert werden.

Scannen per Handbewegung

Ausgestattet mit Motion Tracking und RFID gibt der Handschuh optische und haptische Rückmeldungen an den Träger, ob beispielsweise das richtige Werkzeug gewählt oder die Reihenfolge von Arbeitsschritten eingehalten wurde. Ausgerüstet mit einer Barcode-Scanner-Funktion, lassen sich diese Scanvorgänge in die natürliche Handbewegung des Werkers integrieren. Der Handschuh dokumentiert dabei sämtliche behandelten Waren, Werkzeuge und durchgeführten Handlungen. Zusätzlich können weitere Applikationen eingebettet werden wie etwa das Zutrittsmanagement für sicherheitssensible Bereiche. Durch das direkte Feedback an den Arbeiter werden Fehler vermieden. Insgesamt spart der Nutzer Zeit und verbessert seinen Arbeitsprozess durch die freihändigen Handlungsmöglichkeiten.

Nahtlose Integration in vorhandene Prozesse

Die Entwicklung von ProGlove folgt der Idee, dass sich tragbare Elektronik besonders dort gut etablieren lässt, wo sowieso schon Hilfsmittel eingesetzt werden. Die Leistung von Handschuhen als notwendige und schützende Hilfsmittel wird durch die Entwicklung letztlich „nur“ erweitert. Sie fügen sich mit hoher Akzeptanz nahtlos in bereits bestehende Prozesse ein, es müssen keine neuen Werkzeuge etabliert werden. Der Handschuh, der auf Intels Wearable-Entwicklermodul Edison basiert, steht bereits für Tests in Pilotprojekten zur Verfügung.

(Bildnachweis: ProGlove: Bernhard Huber)

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