Security-Roboter auf Patrouille

Der beste Kollege des Wachpersonals soll der Security-Roboter SAM3 sein. Mit seinen Sensorsystemen entdeckt er Eindringlinge, Defekte in elektrischen Anlagen oder gefährliche Gase. Dabei kennt er keine Schwäche und kann die menschliche Wachmannschaft rund um die Uhr wirksam unterstützen.

Runde um Runde dreht der kleine kastenförmige Roboter in dem Parkhaus und wacht über die abgestellten Autos – ohne müde zu werden, ohne in der Aufmerksamkeit nachzulassen. Zwar sieht er recht unscheinbar aus, aber die fünf Antennen auf seinem „Dach“ lassen erahnen, wie viel Technik in ihm steckt: Denn der SAM3 genannte Roboter verbirgt in seinem gerade einmal einen halben Meter großen Gehäuse unter anderem eine 360-Grad-­Kamera, eine Thermalkamera, einen Laserscanner, verschiedene Sensoren und einen ID-Reader. Damit kann der smarte Wächter während der Fahrt Objekte und Menschen erkennen. Da SAM3 genau weiß, wie der Grundriss des bewachten Hauses aussieht, kann er auf seiner Patrouille problemlos Hindernissen ausweichen, den Fahrstuhl nehmen und sogar automatische Türen öffnen.

Hilfreicher Kollege

Entwickelt hat den Roboter die in Den Haag ansässige Robot Security Systems. Gemeinsam mit dem Facility-Management-Unternehmen Sodexo testet das Unternehmen seit August 2016 den Einsatz des SAM3 als mobilen Parkhaus-Wächter. „Technologie kann unsere Arbeit leichter, sicherer und effizienter machen”, meint Sepp Rickli, der als General Services Manager von Sodexo das gemeinsame Projekt betreut. „Der Roboter wird unsere Sicherheitsmitarbeiter nicht ersetzen, aber er wird ein hilfreicher Kollege sein.“
Die Gründer von Robot Security Systems haben selbst jahrelang in der Sicherheitsbranche gearbeitet und sind immer wieder auf eine Schwachstelle gestoßen: den Menschen. Denn menschliches Sicherheitspersonal kann abgelenkt werden beziehungsweise ermüden und die Aufmerksamkeit kann auf Routinerunden nachlassen – außerdem können Menschen bestochen werden. Die Lösung soll nun SAM3 sein. Der Roboter wurde speziell für Security-Aufgaben konzipiert. Mit seinen Sensoren und Kameras ist er Augen und Ohren des menschlichen Wachpersonals. So kann er in existierende Sicherheitssysteme integriert werden. Sollte er zum Beispiel einen Eindringling entdecken, alarmiert er sofort die Leitstelle. Dort entscheidet dann ein Mensch, welche Maßnahme eingeleitet wird.

SAM3 kann mehr als ein Wächter sein

„Der Roboter ist mit verschiedenen Features vorprogrammiert wie einem Lageplan, den Standorten der Detektoren und dem Maßnahmenkatalog für das Security-Personal”, erläutert Edwin Lustig, CEO von Robot Security Systems. SAM3 kann zudem mit verschiedenen zusätzlichen Sensoren ausgestattet werden und so auch Hitze beziehungsweise Feuer, Strahlung, Fehler in elektrischen Anlagen, CO2 oder andere giftige Gase entdecken.
Sodexo-Manager Rickli kann sich aber noch andere Aufgaben für seinen metallenen Parkhaus-Wächter vorstellen: „Der Roboter kann auch zur Gastfreundlichkeit beitragen, indem er zum Beispiel Besucher zu ihrem Ziel im Gebäude begleitet, freie Parkplätze identifiziert oder einen menschlichen Kollegen herbeiruft.”

(Bildnachweis: Istockphoto: AndreyPopov, Creative Images; Robot Security Systems)

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