Intelligente Pflaster

Einer der neuesten Trends bei medizinischen Wearables sind intelligente Pflaster. Direkt auf die Haut geklebt, können sie über ihre ­integrierten Sensoren kontinuierlich Körperdaten abrufen, aber beispielsweise auch minimalinvasiv Medikamente verabreichen.

Smarte Pflaster bieten den Vorteil, dass sie direkt auf der Haut kleben. Das minimiert im Vergleich zum Beispiel zu T-Shirts mit integrierten Sensoren das Risiko von Messstörungen, die durch die Bewegung und Reibung der Sensoren auf der Haut entstehen können. Zudem sind Pflaster quasi unsichtbar und bieten einen hohen Tragekomfort.
Wie etwa der AmpStrip von FitLinxxis: Dabei handelt es sich um ein dünnes, mit Sensoren gespicktes Gerät, das diskret und komfortabel wie ein Heftpflaster ist. Es überwacht rund um die Uhr Herzschlag, Atmung, Körpertemperatur und -haltung. Interessant ist, dass FitLinxxs das Pflaster ursprünglich für den Fitnessmarkt entwerfen wollte, Ende 2015 dann aber mitteilte, den AmpStrip für medizinische Entwicklungen weiterzuentwickeln.

Erleichterung für Diabetiker

Ein bereits realisiertes Pflaster für den medizinischen Bereich ist „Diabetes Care’s FreeStyle Libre“ von Abbott für Diabetiker. Statt den Blutzucker über das Blut zu messen, appliziert der Patient einen pflasterartigen Sensor am Oberarm, der etwa so groß ist wie eine Zwei-Euro-Münze. Mit einem kleinen Fühler, der direkt unter die Haut eingeführt wird, misst das Sensorpflaster minütlich den Glukosewert in der Zwischenzellflüssigkeit. Der Patient kann den Sensor jederzeit mit einem kleinen Lesegerät scannen. Das Pflaster kann beim Duschen, Schwimmen und beim Sport getragen werden. Es muss nur alle zwei Wochen gewechselt werden.

Medikamente automatisch verabreichen

Noch einen Schritt weiter geht ein Pflaster, das Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt haben: Es misst nicht nur Werte, sondern gibt auch automatisch Medikamente ab, wenn es nötig ist. Das flexible Pflaster besteht aus einem gelartigen Material, in das Temperatursensoren, LED-Lichter sowie mikroskopisch kleine Speicher und Kanäle integriert sind. Über sie wird der Patient bei Bedarf mit Medikamenten versorgt. Dazu messen die Sensoren die Hauttemperatur, verändert sich die Temperatur, werden automatisch Medikamente zugeführt. Die LED-Lichter signalisieren, wenn der Vorrat an Medizin in den Speichern des Pflasters erschöpft ist.

Vom Wearable zum Trainable

Ein weiteres Beispiel für die Nützlichkeit von Smart Patches ist „UpRight“, das am Rücken getragen, die Körperhaltung überwacht. Dazu ist es mit multiplen Sensoren ausgestattet, die die Bewegung des Rückens überwachen. Lässt der Träger sich hängen und sitzt mit gerundetem Rücken am Tisch, signalisiert das Pflaster per Vibration die Fehlstellung. Das Produkt gehört damit zur Generation der „Trainables“; es lässt den Patienten erkennen, wenn er sich falsch verhält, so dass er dem entgegenwirken kann.

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