Bessere Gesundheit für Alle

Auch neue Entwicklungen in der Gesundheitstechnologie sind zunehmend von der Digitalisierung geprägt. Die Anwendungen digitaler Lösungen sind dabei breit gestreut. Sie ermöglichen nicht nur eine bessere medizinische Betreuung, sondern auch in schlecht versorgten Regionen den Zugang zum Gesundheitssystem.

Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und Internetkonnektivität verändert sich auch das Gesundheitssystem. Mobile-Health-Technologien (mHealth) werden zunehmend von Ärzten und Patienten akzeptiert. Insbesondere bei der Fernbetreuung von Patienten können Wearables Daten in Echtzeit erfassen, die Genauigkeit erhöhen und die Entscheidungsfindung vereinfachen.

Wie zum Beispiel Probeat, ein tragbares, nicht-invasives Glukosemessgerät von Nemaura Medical. Mit Hilfe von KI-Algorithmen gibt das Gerät dem Nutzer Feedback, um seinen Blutzuckerspiegel aktiv zu beeinflussen. Über die App können zudem auch Daten aus tragbaren Fitnessgeräten von Drittanbietern eingebunden werden. So dass die Erfassung der verschiedenen relevanten Faktoren noch genauer und umfangreicher erfolgen kann.

Was macht das Produkt Probeat?

Probeat von Nemaura
Das CE-geprüfte Medizinprodukt der Klasse IIb liefert aus Echtzeit-Glukosemessungen und täglichen Glukosetrenddaten nützliche Erkenntnisse. Diese helfen Menschen mit Diabetes und Prä-Diabetes den Ausbruch dieser Krankheit besser zu bewältigen, zu heilen oder zu verhindern.

Auch Consumer-Produkte wie Wearables verfügen über immer ausgefeiltere physiologische Messtechniken. So hat eine Studie der Stanford Universität gezeigt, dass eine mobile App, die die Daten eines Herzfrequenz-Pulssensors einer Apple Watch nutzt, Vorhofflimmern sicher erkennen kann. „Die Ergebnisse der Apple Heart Study unterstreichen die potenzielle Rolle, die innovative digitale Technologie bei der Verbesserung der prädiktiven und präventiven Gesundheitsfürsorge spielen kann“, meint Lloyd Minor, Dekan der Stanford School of Medicine. „Vorhofflimmern ist erst der Anfang, denn diese Studie öffnet die Tür für weitere Forschungen über tragbare Technologien – ein zentrales Ziel der individuellen Gesundheitsvorsorge.“

Dabei profitieren nicht nur Menschen in den reichen Industrienationen von dieser Entwicklung. „Fast alles, was wir jetzt tun, ist digital“, beton zum Beispiel Dr. Deborah Maufi, Projektmanagerin bei der Health[e]Foundation. „Sogar in den Entwicklungsländern: Die Wirtschaft ist zwar sehr schwach, aber die Menschen haben immer noch Zugang zu Smartphones.“

Die Health[e]Foundation wurde 2003 von Prof. Dr. Fransje van der Waals gegründet. Der Professor ist davon überzeugt, dass genaue Informationen für Beschäftigte im Gesundheitswesen weltweit unerlässlich sind. Grundlegend, sollen Mitarbeitern des Gesundheitswesens Zugang zu wichtigen Informationen verschafft werden. Insbesondere in Regionen, die am stärksten von Ressourcenknappheit betroffen sind.

Maufi entwickelte die App MyHealth@Hand, mithilfe derer schwangere Frauen in Afrika mit Gesundheitspersonal in Kontakt treten können. „Sie können Gesundheitsdaten austauschen, und die Frau hat Zugang zu Gesundheitsinformationen über die Schwangerschaft und das Neugeborene“, so Dr. Maufi. In den Entwicklungsländern fordern Schwangerschaft und Geburt einen hohen Tribut. Weltweit sterben jedes Jahr fast 380.000 Frauen aufgrund ihrer Unwissenheit und falscher Informationen an vermeidbaren Ursachen im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft.

Neue Chancen durch 5G

Eine wesentliche Rolle bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen spielt der neue Mobilfunkstandard 5G. Durch die Echtzeitfähigkeit von 5G und den damit verbundenen minimalen Antwortzeiten werden beispielsweise Videosprechstunden und Behandlungen aus der Ferne möglich. In Finnland wird bereits mit ambulanter Reha nach Schlaganfällen experimentiert.

Ein weiteres Anwendungsfeld in der Medizin, das durch 5G überhaupt erst denkbar wird, ist die Telechirurgie. Schätzungsweise werden weltweit 143 Millionen Operationen pro Jahr, aufgrund ungenügend erfahrenen Operateuren, nicht durchgeführt. Beim Pilotprojekt „Remote Surgeon“ von Vodafone führt ein spezialisierter Chirurg, ohne physisch anwesend zu sein, in Echtzeit einen anderen Chirurgen, der in jedem Operationssaal der Welt operieren kann.

Ohne Cybersecurity keine Telehealth

„Neue telemedizinische Anwendungen bringen den Patienten erhebliche Erleichterungen. Es gibt jedoch Bedrohungen durch mögliche Cyberattacken, die nicht nur den Datenschutz betreffen, wie dies am Beispiel der ferngesteuerten Infusionspumpen veranschaulicht werden kann“, warnt Carlos Moreira, Gründer und CEO von WISeKey. Sein Unternehmen entwickelt Bausteine für eine starke Cybersecurity im Gesundheitswesen.

Cybersecurity beginnt bereits beim mHealth-Gerät. Ist es mit einem Secure Element ausgerüstet, sind die Daten bereits an der Quelle geschützt und können über eine Wireless-Verbindung verschlüsselt und digital signiert an ein Gateway übertragen werden. Auch das Gateway ist mit einem Secure Element ausgestattet und ermöglich so eine sichere Übertragung der Daten über das 5G-Netz zum Server. Hier werden die medizinischen Daten verschlüsselt gespeichert. Müssen die Daten immer verfügbar sein, kann die Blockchain-Technologie für eine hohe Sicherheit sorgen. Doch der erste und der letzte Schutzwall ist immer der Arzt, der am besten erkennen kann, wenn etwas nicht stimmt.

 

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