Startups der digitalen Antriebstechnik

Herausforderungen wie Industrie 4.0, Ressourcenschonung oder Elektromobilität brauchen neue frische Ideen und innovative Technologien, um gelöst zu werden. Kleine dynamische Unternehmen spielen dabei eine wichtige Rolle. Folglich stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe von „The Quintessence“ fünf Startups der digitalen Antriebstechnik vor, die mit ihren außergewöhnlichen Ideen einen spannenden Beitrag zu dieser Welt leisten.

 

Federleicht und elegant durch die Stadt

Das Startup Ridetronic hat ein nur 13 Kilogramm leichtes E-Bike entwickelt, bei dem sich Akku und Antrieb in den Radnaben befinden. Trotz des kompakten Akkus können bei höchster Unterstützungsstufe Reichweiten von 60 Kilometer erreicht werden. Die extrem schlanke Akkueinheit ist in die Vorderradnabe eingebaut und das Akkugehäuse dient dabei gleichzeitig als Nabe. Dabei treibt ein 250 Watt starker Hinterradnabenmotor das System an. Die smarte Antriebssteuerung erfolgt via App. Dadurch werden sämtliche relevante Daten wie Akkustand, GPS-Positionen, verbleibende Reichweite und Geschwindigkeit via Smartphone gespeichert. Der Nutzer kann diese Daten jederzeit abrufen. Des Weiteren besteht hierbei die Möglichkeit einen beliebigen Fahrmodi einzustellen.

www.ridetronic.de

Das Startup des virtuellem Getriebes

Der „Intelligent Stator Cage Drive“ (ISCAD) von Volabo ist der erste 48-Volt-Hochleistungsantrieb für Elektrofahrzeuge, der 25 Prozent effizienter ist als herkömmliche Elektroantriebe auf dem Markt. Die Antriebstechnologie kombiniert E-Motor, Leistungselektronik und Software zu einem hochintegrierten System mit minimaler Komplexität und einer neuen Leistungsstufe. Der Antrieb benötigt keine seltenen Erden bei der Produktion und ist durch die Niedervolttechnologie 100 Prozent berührsicher. Als große Besonderheit bei der Technologie gilt, dass anstelle von Kupferwicklungen im Stator Aluminiumstäbe verwendet werden. Dabei steuert eine Software alle Stäbe individuell an. So entsteht ein virtuelles Getriebe und der Motor passt sich permanent an das Lastprofil an. Letztendlich erreicht der Elektroantrieb somit eine bessere Ausnutzung der verfügbaren Batteriekapazität.

www.volabo.com

Mit dem Ohr am Motor

Die kontaktlose, nicht invasive Technologie von OneWatt überwacht die Motorgesundheit, indem der eingebaute EARS (Embedded Acoustic Recognition Sensor) den Motorgeräuschen zuhört. Eine Frequenzanalyse und maschinelles Lernen analysieren Geräusche des Motors. Damit ist es möglich, Schäden aufzudecken, bevor sie tatsächlich auftreten. Dazu müssen die Sensoren nur in der Nähe des Motors platziert werden, denn somit erfolgt die Installation ohne Beeinträchtigung der Produktion. Das System kann nicht nur sagen, wann ein Fehler auftreten wird, sondern auch, welcher Fehler droht und wo. Auch Nachrüstungen der Lösung an den meisten Motoren sind möglich, unabhängig von Modell, Größe, Alter, Marke oder Hersteller.

www.onewatt.eu

Natürliches Fahrgefühl

Eines der Startups der digitalen Antriebstechnik, Fazua, entwickelte eine nur 3,3 Kilogramm leichte Antriebseinheit für Fahrräder. Jedoch vereint das schlanke Design trotzdem Motor, Akku und Elektronik zu einer Einheit, die nahezu unsichtbar im Unterrohr integriert wird. Die Besonderheit des Antriebs: Ab einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde separieren sich Motor und Tretlagergetriebe komplett voneinander. Aufgrund der Entkopplung tritt der Fahrer bei höheren Geschwindigkeiten ohne jeglichen spürbaren Widerstand des Motors, ausschließlich mit eigener Muskelkraft. Durch den geringen Widerstand des Systems punktet das Bike mit seinem natürlichen Fahrgefühl besonders bei Radfahrern mit sportlichen Ambitionen.

www.fazua.com

Wandler für Gleichspannungsnetze

Für verschiedene Zukunftsmärkte entwickelt und fertigt Querom Elektronik DC-DC-Wandler im Leistungsbereich bis zu mehreren Kilowatt. Sie bilden die Schnittstelle zwischen Hochspannungs- und Niederspannungs-Netzen und kommen zum Beispiel in der Elektromobilität, bei Energie-Speichersystemen, erneuerbaren Energien, Nutzfahrzeugen und DC-Industrieanlagen zum Einsatz. Durch ausgeklügelte Software-Algorithmen in Verbindung mit einer flexibel steuerbaren Hardware-Plattform ist der Zustand der Hoch- und Niedervoltbordnetze mit einem Querom Gleichspannungswandler umfassend diagnostizierbar.

www.querom.de

Related Posts

  • Der Jaguar I-Pace ist als Auto des Jahres 2019 der aktuellste Beweis, dass ­Elektromobilität Spaß macht. Seine beiden ­Elektromotoren beschleunigen den sportlichen…

  • Interview mit Dr. Christoph Ballin, Gründer und Geschäftsführer von Torqeedo, über die Zukunft der Mobilität auf dem Wasser. Alles begann mit einem…

  • Was sind Bussysteme? Bussysteme sind die Grundlage der Kommuni­kation in den verschiedensten Applikationen. Sie ermöglichen eine effiziente Vernetzung von Antrieben, Sensoren oder…