Der neue feinfühlige und lernfähige Roboter Franka Emika für Jedermann soll die Robotik demokratisieren. Das System ist in wenigen Minuten installiert und programmiert.
Ein kostengünstiger feinfühliger Roboter, der als allgemein zugängliches Multifunktionswerkzeug eingesetzt werden kann – das ist das Ziel des Start-ups Franka Emika. Im Jahr 2017 bringt das in München ansässige Unternehmen dazu den ersten Roboter „Out-of-the-box“ auf den Markt: Franka Emika – der Roboter heißt genauso wie die Firma – lässt sich in kürzester Zeit installieren und programmieren. Inklusive Steuereinheit und Cloud-Software für Verwaltung und Programmierung wird Franka Emika weniger als 10.000 Euro kosten. Damit wird das Modell für kleinere Unternehmen interessant. Doch nicht nur Preis und Hardware sind ungewöhnlich.
Feinfühliges Arbeiten
Der siebenachsige drehmomentbasierte Arm erkennt selbst leichte Berührungen sofort und schaltet sich beispielsweise ab, wenn ihm ein Mitarbeiter zu nahe kommt. Für Szenarien, in denen Mensch und Maschine eng zusammenarbeiten müssen, ein entscheidendes Kriterium. Die modulare Ultraleichtbauweise, das hochintegrierte mechatronische Design und die Fähigkeit zur geschickten feinfühligen Manipulation ermöglichen es dem Roboter, Tätigkeiten auszuführen, die einen direkten physischen Kontakt mit der Umwelt erfordern. Dies bedeutet, dass häufig anfallende, aber meist monotone Aufgaben wie feinfühliges Stecken, Schrauben, Fügen sowie Test-, Inspektions- und Montageaufgaben erstmals überhaupt automatisiert werden können.
Franka Emika: Programmieren per Drag & Drop
Statt Franka direkt Algorithmen einzuprogrammieren, lassen sich Workflows in einer grafischen Benutzeroberfläche innerhalb weniger Minuten zusammenstellen. Dazu können Anwender aus vorprogrammierten Bewegungsabfolgen wählen, beispielsweise das Drücken eines Knopfes oder das Greifen eines Gegenstands. Eine Reihe dieser sogenannten Skills kann Franka ab Werk, andere lassen sich über einen Online Store hinzukaufen. Im Store soll es bald auch Apps geben, also bereits komplette vorkonfigurierte Workflows.
Demokratisierung der Robotik
Für das Start-up bedeutet der Roboter die Chance, Automation vollkommen neu zu denken. Firmengründer Sami Haddadin sieht darin die Demokratisierung der Robotik: Die Schlüsseltechnologie ist nicht nur leistungsfähig, sondern auch für jeden erschwinglich, flexibel einsetzbar und global verfügbar.