Trotz der Leistungsfähigkeit, die bereits heute viele KI-Systeme haben, gelten sie immer noch als schwache KI. Erst wenn sie nicht mehr nur für die Lösung einer spezifischen Aufgabe ausgelegt sind, werden sie zur starken KI.
Künstliche Intelligenz ist zurzeit ein echtes „Buzz-word“, auch oder gerade außerhalb der Hightech-Industrie. Doch KI ist nicht gleich KI – Experten unterscheiden zwischen drei Formen Künstlicher Intelligenz:
- Schwache Künstliche Intelligenz
- Starke Künstliche Intelligenz
- Künstliche Superintelligenz
Zunächst gibt es die sogenannte schwache Künstliche Intelligenz (engl.: weak AI oder narrow AI). Dieser Typ von Künstlicher Intelligenz kann nur eine bestimmte, klar definierte Aufgabe lösen. Dazu setzt das System Methoden der Mathematik und Informatik ein; die Herangehensweise an die Problemlösung wird nicht variiert und sie erlangen kein tieferes Verständnis hierzu. Schwache Künstliche Intelligenzen können so durchaus Aufgaben besser als der Mensch bewältigen – aber sie können nicht für die Lösung anderer Probleme als der ursprünglich definierten eingesetzt werden. Ein bekanntes Beispiel für schwache Künstliche Intelligenz ist Siri, einige Roboter in der industriellen Fertigung oder auch autonome Fahrzeuge.
Gleiche intellektuelle Fähigkeiten wie der Mensch
Die meisten Menschen verbinden den Begriff Künstliche Intelligenz mit Maschinen, die schlauer als der Mensch sind und all das tun können, was auch der Mensch kann. Diese Art von KI nennt man starke KI (engl.: strong AI oder general AI). Maschinen mit starker KI können die gleichen intellektuellen Fertigkeiten wie der Mensch erlangen oder sie sogar übertreffen. Eine derartige KI kann nicht nur ein bestimmtes Problem lösen, sondern handelt auch aus eigenem Antrieb und ist in der Lage zu planen, zu lernen und in natürlicher Sprache zu kommunizieren. Stand der Dinge heute ist allerdings, dass es noch nicht gelungen ist, eine starke KI zu entwickeln. Wissenschaftler halten es aber für realistisch, dass es innerhalb eines Zeitraums von 20 bis 40 Jahren gelingen wird.
Wenn die Maschinen schlauer werden als ihre Schöpfer
Als dritte Form Künstlicher Intelligenz wird schließlich noch die Künstliche Superintelligenz (engl.: Artificial Superintelligence oder ASI) definiert. Sie wird erreicht, wenn Maschinen die Intelligenz der schlauesten Köpfe der Menschengeschichte übertreffen. Dann, so die Befürchtung, ist ein Stadium erreicht, wo der Mensch nicht mehr länger die dominante Spezies sein wird. Ultraintelligente Maschinen wären in der Lage, noch bessere Maschinen zu bauen, die Künstliche Intelligenz würde sich explosionsartig weiterentwickeln und die menschliche Intelligenz weit hinter sich lassen. Für dieses Szenario wurde der Begriff der technischen Singularität geprägt. Eine besondere Popularität fand der bereits in den 1960er Jahren geprägte Begriff 1998 durch das Buch „The Singularity is near“ von Raymond Kurzweil (deutscher Titel: „Menschheit 2.0“). Hierin sieht Kurzweil die technische Singularität im Jahr 2045 erreicht – dann, so schätzt er, übersteigt die Rechenleistung der künstlichen Intelligenz die der gesamten Menschheit um den Faktor eine Milliarde. Allerdings wurden seitdem immer wieder andere Termine genannt. Aus heutiger Sicht ist eine Künstliche Superintelligenz nicht in Sicht. Doch man darf nicht vergessen, dass die Rechenleistung von Computern sich mit beträchtlicher Geschwindigkeit verbessert – alle 18 Monate verdoppelte sich in der Vergangenheit die Leistungsfähigkeit von Computerchips. Computer entwickeln sich also in einem wesentlich schnelleren Tempo als das menschliche Bewusstsein. Wo Menschen Tausende Jahre benötigen, um sich zu entwickeln, können Computer das in weniger als 100 Jahren. Damit scheint eine Künstliche Superintelligenz nur eine Frage der Zeit zu sein …