Die City-Cloud von morgen

Eine Smart City kann ihre Vorteile nur ausspielen, wenn möglichst viele der in der Stadt erzeugten Daten offen sind und geteilt werden. Die Cloud bietet dafür die notwendigen flexiblen Ressourcen.

Die meisten der heute bereits umgesetzten Smart-City-Anwendungen sind mehr oder minder Insellösungen: Die über sie gewonnenen Daten stehen anderen Applikationen nicht zur Verfügung. Doch der volle Nutzen einer Smart City kann sich nur entfalten, wenn Anwendungen in der Lage sind, ihre Daten zu teilen. Erst dann werden abteilungsübergreifende Prozesse möglich, können Bürger sich umfassend beteiligen und werden städtische Prozesse transparent für alle Akteure. Gleichzeitig wachsen viele Städte, gerade in den Schwellenländern, sehr schnell. Sie benötigen Smart-City-Anwendungen, die einfach und preiswert erweitert und ausgedehnt werden können. Mit der richtigen Strategie kann die für die Smart-City-Services benötigte Informationstechnik zukunftssicher gestaltet werden.

Städtische Prozesse gemeinsam gestalten

Cloud-Implementierungen bieten die Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz, die notwendig sind, um Smart-City-Anwendungen umzusetzen, die viele Tausend Endpunkte miteinander verbinden“, meint Margaret Ranken, die Autorin des von Machina Research erarbeiteten Whitepapers „Future-Proofing IT for Smart City Services“. Das Ziel einer entsprechenden City Cloud ist es, Unternehmen, Organisationen und Bürgern der modernen Stadt einen sicheren Zugriff auf öffentliche Daten für eine gemeinsame Gestaltung von städtischen Prozessen zu bieten. Über eine City Cloud können kommunale Dienste wie Feuerwehr, Notarztdienste oder die Polizei gesteuert oder der Straßenverkehr durch „intelligente” Ampelschaltungen gelenkt werden.

Offene Daten und flexible IT

Die Daten sollen möglichst offen sein. So kann die Stadt ihrer Rolle als Dienstleister effektiver gerecht werden. Offene Daten umfassen kommerzielle und öffentliche, aktuelle und kontextsensitive Daten über städtische Infrastrukturen und Ressourcen wie auch aggregierte Informationen. Bürger und Unternehmen können sich aktiv an der Bereitstellung und Nutzung der Daten und Informationen beteiligen. Da das Angebot und die Verwaltung offener Daten enorme und flexible IT-Leistungen erfordern, eignen sie sich ideal für eine Cloud. Über die City Cloud können Mehrwertdienste beispielsweise für Verkehrsmanagement, Energieversorgung, öffentliche Dienste und die Müllentsorgung mit aktuellen Informationen versorgt werden. Allerdings wird der Übergang von klassischen IT-Infrastrukturen zu Cloud-Lösungen nicht von heute auf morgen erfolgen. Margaret Ranken betont, dass die kosteneffektivste IT-Infrastruktur mit einer hybriden Cloud aufgebaut werden kann: „Wenn Städte ihre Smart-City-Anwendungen implementieren, werden sie feststellen, dass die einzige praktikable Lösung darin besteht, für neue Anwendungen Cloud-Infrastrukturen zu nutzen und gleichzeitig existierende Inhouse-Infrastrukturen zu erhalten.“

(Bildnachweis: Unsplash: Ian Simmonds)

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