Boomender Roboter-Markt

Es begann vor rund 50 Jahren mit nur wenigen Einsatzmöglichkeiten für die ersten Roboter. Seitdem werden sie immer flexibler und günstiger; Anwendungsfelder und Markvolumen der Robotik wachsen kontinuierlich. Mit den kommenden Servicerobotern sind die mechatronischen Helfer endgültig im Massenmarkt angekommen.

Der Robotermarkt befindet sich in einer Phase des Umbruchs: Als persönliche Assistenten, autonome Fahrzeuge, Chirurgieassistenten oder Flugdrohnen erobern Roboter jetzt auch Bereiche außerhalb ihres angestammten Einsatzes in der Industrie. Laut dem Marktforschungsinstitut Tractica wurde im Jahr 2016 zum ersten Mal mehr Geld mit nichtindustriellen Robotern verdient als mit solchen, die in den Fabriken arbeiten.
Das bedeutet allerdings nicht, dass weniger Industrieroboter zum Einsatz kommen: Der Weltbranchenverband International Federation of Robotics (IFR) rechnet bis zum Jahr 2019 mit einem globalen Zuwachs von durchschnittlich mindestens 13 Prozent im Jahr. Bis dahin werden dann in der Summe mehr als 1,4 Millionen neue Industrieroboter in den Fabriken rund um den Globus installiert worden sein. Bis 2022 soll das Marktvolumen für industrielle Roboter insgesamt bei 79,58 Milliarden US-Dollar liegen, so die Marktanalysten von MarketsandMarkets. Die stärksten Wachstumsimpulse für die Roboterbranche kommen laut IFR aus China: 40 Prozent des weltweiten Marktvolumens an Industrierobotern werden 2019 alleine im Reich der Mitte verkauft.
Neben den Industrierobotern erobern Serviceroboter den Roboter-Markt: Für professionelle Anwendungen, zum Beispiel in Medizin, Landwirtschaft oder Logistik, lag der Verkaufswert 2015 laut IFR bei 4,6 Milliarden Dollar. Für 2016 bis 2019 wird mit einer weiterhin stark dynamischen Nachfrage gerechnet. Der akkumulierte Wert steigt auf 23 Milliarden US-Dollar. Zusätzlich zum bereits etablierten Geschäft mit professionellen Service­robotern wächst jetzt auch verstärkt das Consumer-Segment heran – vom Staubsauger bis zum technischen Unterhaltungskünstler. Derartige privat genutzte Serviceroboter erzielten laut IFR 2015 ein Absatzplus von 16 Prozent und stiegen auf einen akkumulierten Verkaufswert von 22 Milliarden US-Dollar. Interessant in diesem vergleichsweise neuen Marktsegment ist die Frage, wie sich die Start-up-Szene entwickelt – denn für innovative junge Firmen bieten sich hier einmalige Chancen, einen Markt zu erobern, auf dem sich noch keine großen Roboterhersteller etabliert haben.
In der Summe prognostiziert Tractica für die gesamte Roboterindustrie – inklusive autonomer Fahr- und Flugzeuge – einen wahren Boom: Von 34,1 Milliarden Dollar in 2016 soll der globale Robotermarkt auf 226,2 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2021 ansteigen – das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von beeindruckenden 46 Prozent.

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