Digitale Infostelen sind eine zunehmend wichtige Möglichkeit, Bürger und kommunale Verwaltungen miteinander zu vernetzen. Da sie in der Regel im Außenbereich installiert werden, kommt dem Schutz vor der Witterung und Vandalismus eine besondere Bedeutung zu.
Vernetzte Infrastrukturen aus elektronischen und digitalen Technologien sollen das Leben in der Stadt positiv verändern. Energieeinsparungen, ein effizienterer Verkehrsfluss, mehr öffentliche Sicherheit und eine gesündere Umwelt sind nur einige der vielen Vorteile, die eine Smart City bieten kann.
Digital Signage als Schnittstelle
Die wichtigste Schnittstelle zwischen den Bürgern und der Smart City ist dabei sicherlich das Smartphone, über dass sich der Mensch mit der Infrastruktur vernetzen und mithilfe entsprechender Apps Informationen abrufen, aber auch liefern kann. Doch darüber hinaus ist auch das sogenannte Digital Signage eine wichtige Ressource für Verwaltung, öffentlichen Nahverkehr und Bürger.
So bieten digitale Infostelen der Firma ST-Digital in Luzern interaktive Stadtpläne, ein vielfältiges Informationsangebot und zusätzlichen Werbecontent. Smart City Maps erleichtern Passanten und Touristen dank des integrierten Touchscreens die Orientierung in der Innenstadt. Wegbeschreibungen, Wetterprognosen oder eine umfangreiche Informationsauswahl zu Zielen in der Umgebung sind weitere Beispiele für das Angebot. Die Firma Inputech bietet sogar digitale Anzeige- und Eingabesysteme, die optional mit visuellen Sensoren erweitert werden können. Somit werden Eigenschaften, wie beispielsweise Alter, Größe und Geschlecht des Passanten, erkannt, und die auf dem Display gezeigte Information wird gruppenspezifisch abgestimmt.
Robuste Signage-Lösung
Die Stadtverwaltung der Gemeinde Bussigny im Schweizer Kanton Waadt nutzt eine Digital Signage-Lösung für den Außenbereich, die es ihr ermöglicht, die Kommunikation mit den Bürgern an verschiedenen Standorten zu verbessern. Bei der Entwicklung standen die Verantwortlichen vor einigen Herausforderungen: Die Lösung für den Außenbereich sollte zum einen den Elementen standhalten, da sie das ganze Jahr über extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt ist. Zum anderen sollte das System in einer öffentlichen Umgebung installiert werden und daher auch besonders stoßfest sein, um vor möglichen Schäden durch Vandalismus geschützt zu sein. Gefragt war eine Display-Lösung mit einem Stoßfestigkeitsgrad IK10 nach EN 62262. Eingesetzt wurden schließlich spezielle Outdoor Digital Menu Boards von Peerless-AV.
Die Smart City-Kioske des Herstellers verfügen über ein vollständig abgedichtetes, nach IP66 zertifizierte Design. Das verhindert das Eindringen von Fremdkörpern wie Wasser, Staub, Feuchtigkeit und Insekten in das Display. Wichtig gerade für die Aufstellung in der Stadt ist zudem eine hohe Temperaturfestigkeit: Die Displays arbeiten auch bei Betriebstemperaturen zwischen -35 °C bis 60 °C. Sie können mit einem optionalen IR-Touch-Overlay erweitert werden, das bis zu zehn Berührungspunkte erkennen kann. Gehäuse aus Edelstahl, Aluminium und eine entsprechende Lackierung bieten eine hohe Beständigkeit gegen Korrosion und auch gegenüber Vandalismus. Zudem verfügt das Display über ein stoßfestes, gehärtetes Abdeckglas mit IK10-Einstufung.
Oberflächen schützen
Sensible resistive sowie kapazitive Touchscreens, aber auch Frontfolien-Tastaturen sind die wichtigsten Human Machine Interfaces im öffentlichen Bereich. Die Oberflächen der Eingabegeräte müssen dabei gegen vielfältige Umgebungsbedingungen geschützt werden, wie etwa Hitze, UV- oder EMV-Strahlung. Auch sollte sie resistent gegen Vergilbung sein. Neben einer kratzfesten Displayoberfläche und einem Splitterschutz bei Bruch muss sie jedoch auch vor Vandalismus geschützt werden. Erreicht werden kann das durch das Laminieren der Oberflächen mit speziellen Folien. Die zum Einsatz kommenden Folien und Laminierverfahren sind abhängig von der gewünschten Technologie (resistiv oder kapazitiv), der Oberfläche (Glas oder Kunststoff) sowie dem Einsatzbereich und den jeweiligen Umgebungsbedingungen. Touchscreens können zudem durch gehärtetes Schutzglas, was bis zu 10 Millimeter dick sein kann, geschützt werden. Eine alternative Option besteht darin, Sicherheitsglas zu verwenden, das so konzipiert ist, dass es in kleine, abgerundete Stücke zerbricht, wenn es zerstört wird.
Die Möglichkeiten intelligenter digitaler Schilder werden zurzeit erst noch erforscht. Sicher ist aber, dass sie es Städten ermöglichen, kontextbezogene und personalisierte Informationen für ihre Gemeinden bereitzustellen und so allen Beteiligten Vorteile bieten werden.
Was ist die IK-Norm EN 62262?
Die EN 62262 befasst sich mit der Widerstandsfähigkeit bzw. dem Stoßfestigkeitsgrad IK eines elektrischen Betriebsmittels gegen äußere mechanische Beanspruchung, insbesondere Schläge. Es gibt 12 Festigkeitsklassen, angefangen bei der niedrigsten Kategorie IK00 bis hin zur höchsten Klassifizierung IK11.